Welche Auswirkungen haben Saitenspannkräfte auf Klang und Instrument?

Die Saitenspannkräfte definieren jene Kräfte, die benötigt werden, um die Saite bei einer bestimmten schwingenden Saitenlänge auf den Grundton zu stimmen. Die Rondo®-G-Saite RO04 hat eine Saitenspannkraft von 4,8 kg/10,6 lbs. Der Saitensatz Rondo® RO100, also die Summe der Saitenspannkräfte der vier im Satz enthaltenen Saiten, hat eine Saitenspannkraft von 23,5 kg / 51,9 lbs.

 



Ein Teil dieser Masse – das kann je nach Kräfteparallelogramm (Vereinfacht ist das der Einfluss aller Winkel des Instruments: Halswinkel, Winkel am Saitenhalter, Krümmung der Decke) am Instrument zwischen 42 % und 45 % ausmachen – drückt auf den Steg und bewirkt damit einen definierten Druck auf die Decke. Dieser errechnet sich wie folgt: 

 

Erläuterung: E+A+D+G ist die Summe alle Saitenspannkräfte. Bei Rondo® RO100 liegt diese bei 23,5 kg/51,9 lbs (wie im Thomastik-Infeld Katalog angegeben). Zwischen 42 % und 45 % der Summe aller Saitenspannkräfte drücken auf den Steg. Der Prozentsatz variiert entsprechend den Winkeln des Instruments. Wir haben für dieses Beispiel 42 % Druck angenommen, daher mit 0,42 gerechnet. Das Ergebnis: 9,87 kg ist die Kraft, die auf den Steg und damit die Decke drückt. Wenn die Saitenspannkräfte richtig gewählt sind und damit der Druck ideal auf Instrumentendecke und -bauform abgestimmt ist, können sich Instrumenten- und Saitenklang am besten entfalten.

Die Saitenspannkräfte haben Auswirkungen auf: 

  • Klang (Klangfarben, klangliche Lebensdauer, Tonstabilität bei sich verändernder Luftfeuchtigkeit, Bogenansprache) 
  • Gefühl (linke Hand und Bogen)
  • Projektion
  • andere Herausforderungen (Wolfton, Pfeifen der E-Saite, Buzz-Ton) 

 

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